Erweiterung und Sanierung Grundschule Waggum
Der Schulgebäudekomplex mit Sporthalle aus den 1960er Jahren wurde bis 2022 nach Plänen von springmeier architekten aus Braunschweig zur Kooperativen Gesamtschule umgewandelt und saniert. Dafür, sowie für den gestiegenen Platzbedarf – hier werden etwa 300 Kinder unterrichtet – wurde ein Erweiterungsneubau erforderlich. Mit der Tragwerksplanung hat das Referat Hochbau der Stadt Braunschweig erneut unser Büro W+S WESTPHAL beauftragt.
„Braunschweig bietet gute Bildung“
Die Stadt will alle Grundschulen zu kooperativen Ganztagsschulen machen, wofür große Investitionen erforderlich sind. „Sanierungsstau, Brandschutzvorgaben, Vorgaben zum inklusiven Unterricht, gestiegene Schülerzahlen und andere Lern- und Betreuungsstandards“, so der seinerzeitige Oberbürgermeister Ulrich Markurth, kosteten Geld, seien aber auch ein Signal an junge Familien, die sich hier niederlassen. Etwa 13,72 Mio. EUR wurden für dieses Projekt investiert.
Bestands-Sanierung
Das zweigeschossige Bestandsgebäude mit Split-Leveln erhielt eine neue Abdichtung und Dämmung gemäß der EnergieEinsparVerordnung EnEV. Für den Umbau der Lehrerzimmer waren neue Wanddurchbrüche erforderlich.
Die Sanitär-, Elektro- und Lüftungsanlagen im gesamten Gebäude wurden vollständig erneuert, Brandschutzabschnitte geschaffen und Rettungstreppen ergänzt. Das Foyer wurde zu einer Versammlungsstätte aufgerüstet und erhielt dafür eine Lüftungsanlage.
Grundlegende Sanierungen im bisherigen Gebäude (teilweiser Fenster-Austausch, Sanierung sämtlicher Flachdächer inklusive Dämmung, Regenwasserentwässerung, Dachabdichtung, Sanierung des Trinkwassernetzes), die Erneuerung des Datennetzes, Ausstattung mit W-LAN sowie die Erneuerung der Elektroinstallation wurden ebenso realisiert wie ein zeitgemäßer Brandschutz.
Im Zuge der Sanierungsarbeiten musste auch ein Großteil der Regenwasser-Grundleitungen erneuert und erweitert werden. In dem Zusammenhang wurde eine neue unterirdische Versickerungsanlage (Block-Rigolen) im Bereich des hinteren Sportplatzes eingerichtet. Aufgrund der vielen notwendigen Tiefbauarbeiten wurden auch die Außenanlagen umfassend saniert. Die Außenbeleuchtung wurde erneuert und im Schulhof- und Parkplatzbereich auf LED-Technik umgestellt.
Die Heizungsanlage erhielt im gesamten Schulgebäude ein neues Rohrnetz mit Röhrenradiatoren, die Sporthalle wird über neue Deckenstrahlplatten beheizt. Die Zentralen für die Elektroinstallation wurden im Anbau installiert und binden den Altbau neu an. Zur Be- und Entlüftung von Pausenhalle, Mensa, Küche und Schüler-WCs wurden zwei neue Lüftungsgeräte auf dem Dach des Neubaus installiert.
Die Dächer von Sporthalle und Schulgebäude wurden saniert. Der neue Anbau erhielt eine Verblendfassade mit Kerndämmung als hinterlüftete Klinkerfassade mit Faserbetonakzenten. Auf den Fahrradständer-Dächern wurde eine PV-Anlage installiert. Zudem wurde eine Gaswärmepumpe mit hohem regenerativen Energieanteil eingebaut. Die Sporthalle bekam eine ballwurfsichere und akustisch wirksame Systemheizdecke mit LED-Beleuchtung.
Der zweigeschossige Erweiterungsneubau in Massivbauweise
... umfasst Klassenräume, Räume zur Ganztagsbetreuung und eine Mensa mit Küche für ca. 240 Essen. Er liegt etwa einen Meter tiefer als das Bestandsgebäude – zur barrierefreien Erschließung wurde daher eine Aufzugsanlage im Verbindungsflur angeordnet. Dafür wurden die sanierungsbedürftigen Bestands-WCs durch abschnittsweises Herausschneiden der Stahlbeton-Rippendecken und Abbruch der Mauerwerkswände zurückgebaut, neue WCs entstanden im Anbau.
Der ca. 24,5 x 21,5 Meter große Anbau liegt auf einer unterseitig gedämmten lastabtragenden Sohlplatte mit umlaufenden Streifenfundamenten. Die Tragkonstruktion besteht aus Mauerwerkswänden mit Stahlbeton-Stützen, -Wänden und -Unterzügen, Erdgeschoss-Decke und Dachdecke sind in Stahlbetonbauweise mit Elementdecken ausgebildet.
Aufgrund der großen Raumabmessungen ergaben sich Geschossdeckendicken von 28 Zentimetern. Die Gebäudeaussteifung erfolgt über den Stahlbeton-Aufzugsschacht sowie durch Mauerwerks- und Stahlbetonwandscheiben im Treppenhaus. Die Gründung besteht aus einer 30 Zentimeter dicken Bodenplatte mit umlaufenden Streifenfundamenten. Bereiche mit hohen Lastkonzentrationen erhielten zusätzliche Fundamentverstärkungen.